Im Jahr 1946 forderten die alliierten Streitkräfte, dass zusätzlich zu den bestehenden 125 Lagern eine Reservekapazität von 10 % an Lagern geschaffen werden sollte. Unter anderem, um Flüchtlinge effektiv umsiedeln und mögliche Epidemien, die in den bestehenden Lagern auftraten, isolieren zu können.
Diese Information erreichte die örtliche Initiativgruppe in Hjørring, und sie schlugen daher der Flüchtlingsverwaltung vor, einen Ferienort in Skallerup zu errichten, der zunächst als Reservelager für Flüchtlinge dienen sollte und später, wenn die deutschen Flüchtlinge nach Hause zurückgekehrt waren,
in einen Ferienort umgewandelt werden könnte.
Diese Idee wurde von den Behörden gut aufgenommen, und im Sommer 1946 wurde das Flüchtlingslager in Rekordzeit errichtet. Die Flüchtlingsverwaltung hatte in Schweden 2000 solide, aber teilweise unisolierte Waldarbeiterhütten gekauft. 150 dieser Hütten wurden per Schiff und Zug zur mittlerweile stillgelegten Sønderlev-Station gebracht und von dort mit Lastwagen zum Skallerup Seaside Resort transportiert, wo sie als Flüchtlingsbaracken wieder aufgebaut wurden.
Straßen, eine Zentralküche, ein Speisesaal und Sanitäranlagen, einschließlich einer Entlausungsstation, wurden angelegt. Das Lager wurde mit einem hohen Stacheldrahtzaun eingezäunt, der die Freiheit der Flüchtlinge einschränken und sie gleichzeitig vor Übergriffen der Zivilbevölkerung schützen sollte, die nach der Besatzungszeit nicht freundlich auf das deutsche Volk blickte. Wachtürme waren strategisch positioniert, und bewaffnete Wachen patrouillierten um das Lager.
Jede Baracke mit einer Fläche von 55 Quadratmetern bestand aus einem großen Raum mit 20-25 Kojen mit Matratzen aus Tang. In der Mitte des Raumes befand sich ein Kachelofen, der mit Torf befeuert wurde. Die übrige Möblierung bestand aus Hockern. Es gab kein fließendes Wasser oder Toiletten, aber vier primitive Toilettenbaracken waren eingerichtet. Privatsphäre war nicht viel vorhanden.
Das Flüchtlingslager wurde im Oktober 1946 in Betrieb genommen und konnte 2.400 Flüchtlinge aufnehmen. Im Oktober 1947 wurde das Lager geschlossen, und etwa 940 Flüchtlinge wurden in größere Lager, darunter die Rylejren, verlegt.
Im Jahr 1995 wurde das Ferienzentrum von der Familie Priebe kontaktiert - drei Mädchen, die als Kinder zusammen mit ihrer Mutter im Lager gelebt hatten. Die Priebe-Schwestern haben in Briefen ihre Flucht aus ihrer Heimat und das tägliche Leben im Flüchtlingslager beschrieben. Auszüge aus den Briefen sind im Museum zu sehen, zusammen mit Gegenständen, welche die Mädchen seit ihrem Aufenthalt aufbewahrt hatten. Im Museum werden auch weitere Gegenstände und Berichte von Personen ausgestellt, die einen Teil ihrer Kindheit als Flüchtlinge im Skallerup-Lager verbracht haben.
Dafür sind wir sehr dankbar!